Mehr als Zertifikate

Wieso Zertifikate alleine nicht reichen

Es geht um mehr als ein Ausbildungszertifikat

Was es mit IHK-Zertifikaten und anderen "Gütesiegeln" auf sich hat.

Was ist ein "IHK-Zertifikat"?

Mittlerweile gibt es eine Anzahl von Ausbildungsinstituten für Trauerredner*innen, die z.T. mit IHK-Zertifikaten werben.

Die IHK ist die „Industrie- und Handelskammer“. Sie ist an vielen Orten in Deutschland vertreten und die „Selbstverwaltungseinrichtung aller Gewerbetreibenden der Region“, z.B. in Siegen-Wittgenstein. (https://www.ihk-siegen.de/hn/ueber-uns). Sie genießt hohes Ansehen und ist kompetenter Ansprechpartner für die Gewerbetreibenden einer Region.


Ein IHK-Zertifikat wird von einer IHK nach bestandener Zertifikatsprüfung ausgestellt. Mit dem IHK-Zertifikat weist der Inhaber nach, dass er sich in dem zertifizierten Themenfeld (z.B. Trauerrede, Hochzeitsrede) weitergebildet hat. 


Ein IHK-Zertifikat ist somit ein allgemein anerkanntes Gütesiegel. Ob dies für Bestatter oder Angehörige relevant ist, sei dahingestellt. Zumindest gibt es dem Inhaber ein "gutes Gefühl", möglicherweise aber auch eine trügerische Sicherheit der "Kompetenz".


Ein IHK-Zertifikatslehrgang ist keine Abschlußprüfung gem. BBiG

Ein IHK-Zertifikatslehrgang umfasst mindestens 50 Unterrichtsstunden und schließt mit einer Prüfung ab. Das Ergebnis der IHK-Prüfung wird nicht im Zertifikat ausgewiesen, sondern nur in Ausnahmefällen vom Bildungsträger bescheinigt, wenn es überhaupt erfasst wird. Dies unterscheidet einen IHK-Zertifikatslehrgang wesentlich von einer öffentlich-rechtlichen Abschlussprüfung nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG). 


Die Teilnahme wird bestätigt

Bei einem IHK-Zertifikatslehrgang geht es in erster Linie um den Nachweis, dass sich die Absolventen mit dem jeweiligen Thema auseinandergesetzt haben. Ein IHK-Zertifikat ist also kein IHK-Prüfungszeugnis, sondern eher eine Teilnahmebescheinigung. Diese Überprüfung der Lehrinhalte ist hilfreich und besser als nichts. Für die verantwortungsvolle Tätigkeit eines Trauerredners reicht sie aus unserer Sicht aber nicht aus. Insbesondere Empathie, Einfühlungsvermögen, Umgang mit Trauernden, praktische Erfahrungen, Selbstreflexion usw. sind unabdingbar, da es um die Begleitung von Menschen in einer extremen Ausnahmesituation geht. 


Es geht um mehr

Bereits nach Absolvierung eines Grundlagenseminars unseres Instituts haben die zukünftigen Trauerredner*innen und Teilnehmer*innen sowohl inhaltliche als auch praktische Erfahrungen gesammelt. Der Anteil der Ausbildungsstunden übersteigt die Vorgaben der IHK von 50 Ausbildungsstunden. Im Einzeltraining sind es sogar deutlich mehr.

Dabei geht es auch um

  • persönliche Auseinandersetzung mit Endlichkeit, Tod und Sterben,
  • eigene Trauererfahrungen reflektieren,
  • Burnoutprophylaxe,
  • Ausstrahlung d.Redners*in,
  • Selbsterfahrung
  • Empathie,
  • Softskills,
  • Redebegabung,
  • Einfühlungsvermögen,
  • Präsentation der Rede,
  • seelsorgerliche Kompetenzen,
  • Kommunikationstraining


In praktischen Übungen, Selbsterfahrung und Supervision können sich die Teilnehmer ausprobieren und hilfreiche Erfahrungen sammeln. Dies geschieht im Rahmen einer kompetenten psychologischen Begleitung und findet bereits im Grundlagenseminar statt. 


Die Ausbildung im Trauerrednerinstitut Geisler genügt höchsten Ansprüchen und wird laufend supervidiert und reflektiert (u.a. durch Ärzte, Therapeuten, Seelsorger, Pädagogen, Pfarrer). 


Wir sind davon überzeugt, dass es bei einem zukünftigen Trauerredner in besonderem Maße auch um diese "nicht prüfbaren Faktoren" geht. Deshalb gehen wir davon aus, dass das wichtigste Werkzeug eines Trauerredners seine eigene Persönlichkeit ist. 


Als Pastor weiß ich aus jahrzehntelanger Erfahrung im Gespräch mit Angehörigen und Trauernden, dass theoretisches Fachwissen wertvoll ist, aber bei weitem nicht ausreicht. 


Davon haben inzwischen über 120 Trauerrednerinnen und Trauerredner aus ganz Deutschland profitiert.

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